Vom Todesacker zum Lebensraum
Der Friedhof war und ist ein Ort der Ruhe, der Trauer und der Erinnerung. Und doch: Das Bild des Friedhofs verändert sich – überall in Deutschland. Immer mehr Menschen wünschen sich eine ganz andere, individuellere Art des Totengedenkens. Von Steinmetzmeistern gemeinsam mit Landschaftsplanern, Friedhofsgärtnern und Friedhofsverwaltungen entwickelte Friedhofskonzepte zeigen beispielhaft, wie der öffentliche Raum Friedhof für Hinterbliebene einerseits und die Bewohner einer Gemeinde andererseits zu einemruhigen, mit Gedenksteinen gestalteten Ort wird.
„Gemeinsam statt einsam“ lautet das Motto dieser Friedhofsanlagen. Es entstehen kleine Gärten mit Bänken, Skulpturen oder Wasserläufen. Orte, an denen sich die Hinterbliebenen wohlfühlen können: „Orte, die gut tun“. Der Ort der Erinnerung ist hier ein fest definierter, klar gekennzeichneter Ort der individuellen Trauer. Trauerhandlungen sind möglich, die Hinterbliebenen aber sind von der Last der Grabpflege entbunden; die wird von Friedhofsgärtnern übernommen. Dort, wo es solche Grabanlagen bereits gibt, werden sie dankbar angenommen. Auf den Friedhöfen entstehen dadurch neue Räume, die für viele Hinterbliebene eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Anlagen darstellen.
Den Friedhof zu einem
ERLEBBAREN RAUM
machen.
Dem Gedenken einen
DEFINIERTEN ORT
geben.
Der Trauer einen
RAUM
zugestehen.
Der Erinnerung ein
PERSÖNLICHES ZEICHEN
setzen.
Der Form eine
INDIVIDUELLE GESTALT
verleihen.
Ein Rundgang durch den Karlsruher Friedhof führt interessierte Friedhofsbesucher zu 62 Stationen mit unterschiedlichen Grabkonzepten – Ergebnis der ehemaligen Ausstellung „Aspekte“. Das Info-Center am Friedhof veranstaltet zudem Führungen.